Der Dieb der Weihnachtswünsche

Der Dieb der Weihnachtswünsche erscheint am 24.10.2025


Käse sei Dank! Es wartet ein aufregendes Weihnachtsabenteuer auf dich!

Der Sandmann ist empört! Der Weihnachtsmann hat wieder einmal die begehrte Koboldtrophäe der Himmelswesen gewonnen, obwohl er nur wenige Tage im Jahr arbeitet. Samuel Sandmann dagegen muss den Menschen rund um die Uhr Träume schenken. Deshalb schmiedet er einen teuflischen Plan, damit Weihnachten dieses Jahr ausfällt. Nur Tessa, Tom und die Sandfee Pim bemerken seinen Verrat. Gemeinsam begeben sie sich in ein spannendes Abenteuer, um das schönste Fest des Jahres zu retten.

Pickediepick! Komm mit in die Welt der Himmelswesen, wenn du Lust auf Abenteuer, Freundschaft und Rätselspaß hast.


 

 

 

Bist du bereit für ein spannendes Abenteuer, um Weihnachten zu retten?

Dann folge Tessa, Tom und der Sandfee Pim zu den Himmelswesen, löse Rätsel, entkomme Mondwichteln, Yetis sowie Eiswächtern und rette das schönste Fest des Jahres!


Leseprobe


1. Kapitel

Tom schlüpfte in seinen braunen Schlafanzug, krabbelte ins Bett und zog die weiche Daunendecke bis ans Kinn hoch. Gedankenverloren starrte er an die weiße Zimmerdecke. Heute Abend hatten seine Schwester und er einen Weihnachtsfilm gesehen, während ihre Eltern am Esstisch Schach gespielt hatten. Der Weihnachtsmann wurde entführt und zum Schluss von seinen Weihnachtselfen gerettet.

Ein Umstand, der Tom zum Nachdenken brachte.

Tessa lag in ihrem Bett gegenüber, nahm ihre Spielkonsole vom Nachttisch und schaltete sie ein. »Wenn ich es dir sage, Brüderchen. Der Weihnachtsmann isst dieses Jahr meine Kekse, das weiß ich genau! Ich versehe sie mit großen Schokoladenstückchen, denn Schokolade mag jeder. Der Weihnachtsmann bestimmt auch.«

Tom linste über den Rand seiner Decke. Die Wand in Tessas Rücken zierte ein großer schwarzer Drache, der auf eine Burg zuflog. Etwas weiter entfernt segelte ein zweiter Drache hinter ihm her. Jedes Mal, wenn er sie betrachtete, verdrehte er innerlich die Augen. Drachen existierten ebenso wenig wie der Mann im roten Anzug, der Osterhase oder die Zahnfee.

 

»Den Weihnachtsmann gibt es niiicht.« Er zog das letzte Wort in die Länge, damit seine Schwester endlich verstand. »Papa isst jedes Mal deine Kekse. Wie oft soll ich dir das noch sagen?«

Letztes Jahr waren Tessa und er einen Tag vor Heiligabend bis spät in die Nacht wachgeblieben. Seine Schwester wollte den Weihnachtsmann überraschen. Tom war mitgegangen, um ihr hinterher zu sagen, dass er recht hatte.

Sie waren niemandem begegnet.

Die Geschenke lagen bereits unter dem Baum, als sie im Wohnzimmer eingetroffen waren. Allerdings hatten Tessas Kekse eine Krümelspur bis ins Schlafzimmer ihrer Eltern hinterlassen.

Für Tom ein eindeutiges Zeichen, dass es den Weihnachtsmann nicht gab. Tessa wollte von seiner Theorie nichts hören.

Seine Schwester sah ihn aus großen schiefergrauen Augen an. Ihre zwei Zöpfe mit pinken und blauen Strähnen baumelten an ihrem runden Gesicht hinab. »Aber du hast ihn im Film vorhin selbst gesehen. Du hast neben mir auf dem Sofa gesessen und zugeschaut, wie er mit dem Schlitten gestartet ist.«

»Das war ein Schauspieler.« Tom gackerte kräftig. Manchmal war Tessa so lustig, dass sein Bauch vom vielen Lachen wehtat.

»Jaja, du Lachkeks, das meinte ich nicht.« Sie griff nach einem Kuschelbären neben ihrem Kissen und warf ihn auf Tom zu. Der Bär prallte an die Wand hinter ihm und landete auf dem grünen Teppichboden neben dem Nachttisch.

»Ich weiß, dass das ein Film war«, fügte sie hinzu. »Ich spreche vom echten Weihnachtsmann. Von dem, der für all die anderen in den Kaufhäusern, in der Werbung und in den Filmen Vorbild ist. Wie denkst du, kommen sonst alle auf diese schönen Geschichten? Weißer Bart, rote Mütze, roter Anzug, breiter Gürtel, schwarze Stiefel. Der Weihnachtsmann sieht überall gleich aus. Das ist kein Zufall. Dazu der Schlitten und die Rentiere. Rudolph mit der roten Nase an der Spitze. Besser geht’s nicht! Gib es ruhig zu.«

Mit der flachen Hand ahmte Tessa die Schlittenfahrt nach, bei der der Weihnachtsmann mit seinen Rentieren durch die Luft flog. »Hast du dafür auch eine oberschlaue Antwort?«

Grübelnd lehnte Tom sich zurück ins Kissen. Er hatte keine Ahnung, warum der Weihnachtsmann überall gleich aussah, wenn es ihn nicht gab. Er wusste nur, dass seine Eltern Tessa und ihn vor ein paar Jahren über die Erfindung der Industrie aufgeklärt hatten. Irgendwer hatte sich die bärtige Figur ausgedacht, um Geld zu verdienen.

 

Seitdem war es für ihn eindeutig, auch wenn er jedes Jahr um diese Zeit wieder Zweifel hegte.

»Das habe ich mir gedacht.« Tessa schaltete ihre Konsole ein, heitere Musik hallte leise durch den Raum. Nicht zu laut, damit ihre Eltern sie nicht hörten. Eine geheime Absprache. Seine Schwester kämpfte abends für die Freiheit der Prinzessin und Tom löste Rätsel, bis seine Augen zufielen. Das war die beste Lösung, solange sie ein Zimmer teilten.

Er nahm das oberste Rätselheft vom Stapel auf seinem Nachttisch und schlug es auf, den Bleistift in der Hand.

 

Seine Schwester mochte älter als er sein, aber nicht weiser. Der Weihnachtsmann war eine Erfindung und daran gab es nichts zu rütteln.